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Vom Schrauber zum Forscher: Wie meine Leidenschaft für Technik mich zur Promotion führt

Vom Schrauber zum Forscher: Wie meine Leidenschaft für Technik mich zur Promotion führt

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Mein Weg zur Technik: Von der Kindheitsbegeisterung zur Forschung

Hallo, ich bin Alexander Schön, 27 Jahre alt, und meine Reise in die Welt der Technik begann in einem kleinen Dorf nahe der Automobilstadt Dingolfing. Schon als Kind zog mich alles an, was Räder und Motoren hatte. Meine Eltern förderten meine Neugierde, indem sie mir stets erklärten, wie Dinge funktionierten. Dieses Umfeld weckte in mir die Leidenschaft für Technik, insbesondere für Fahrzeuge – eine Begeisterung, die bis heute anhält.

Von der Hochschule ins Familienunternehmenerstmal ein guter Anfang auf solider Basis

Nach dem Abitur entschied ich mich, an der Hochschule Landshut Automobil- und Nutzfahrzeugtechnik zu studieren. Das war der erste Schritt, meine Faszination für Technik in etwas Greifbares zu verwandeln. Nach meinem Studium verbrachte ich fast drei Jahre im Familienunternehmen SCHÖN. Dort konzentrierte ich mich auf die Recherche von Patenten, insbesondere im Bereich der Automobil- und Zweiradtechnik. Diese Zeit war lehrreich und spannend, aber mein Drang, tiefer in die Forschung einzutauchen, wuchs. So kehrte ich an meine Hochschule zurück, um das Forschungsprojekt KIMoVe zu unterstützen – eine der besten Entscheidungen meiner Laufbahn.

Meine Doktorarbeit & der Drang zu forschen: Fahrverhalten, Simulationen und Künstliche Intelligenz

Der Kern meiner Doktorarbeit liegt darin, das Fahrverhalten von Motorradfahrern zu analysieren und zu optimieren. Mit Hilfe von Inertialsensoren, die an Motorrädern befestigt sind, und GPS-Daten versuche ich, individuelle Fahrmuster zu erkennen.

Das Messmotorrad mit speziellem Aufbau
Simulation eines Motorrads mit Fahrer

Das Ziel ist, mithilfe von Künstlicher Intelligenz Fahrfehler zu identifizieren und Lösungen zu finden, um das Fahrverhalten zu verbessern. Eine besondere Herausforderung besteht darin, menschliches Verhalten so realitätsnah wie möglich zu simulieren. Hierbei nutze ich Mehrkörpersimulationen, um physikalische Eigenschaften von Motorrädern zu analysieren und diese mit dem menschlichen Fahrverhalten zu verknüpfen.

Herausforderungen und Erfolge: Wie bei jeder Forschung gibt es auch in meinem Projekt Hürden

Wie bei jeder ambitionierten Forschung gibt es auch in meinem Projekt Hürden, die es zu überwinden gilt. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, reale Fahrverhalten präzise zu erfassen und in meine Simulationsmodelle zu übertragen, um daraus verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen. Besonders anspruchsvoll ist es, künstliche Intelligenz so zu trainieren, dass sie menschliche Fahrmuster zuverlässig erkennt.

Bild re: Echte Fahrdaten bilden die Grundlage von Alex Forschung. Dabei gilt: je mehr Daten, desto besser. Gemessen wird mit einem speziellen Messmotorrad – und der IMU kurvX.

Für den Erfolg meiner Doktorarbeit spielt Teamarbeit eine zentrale Rolle

Die Partnerschaft mit der x-log Elektronik GmbH gibt mir Zugang zu hochmoderner Technologie, die ich für meine Forschung dringend benötige. Der Austausch mit dem Team ist unglaublich inspirierend – gemeinsam entwickeln wir praxisnahe Lösungen, die das Projekt kontinuierlich voranbringen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Hochschule bietet mir eine perfekte Balance aus praktischen Anwendungen und theoretischer Forschung. Dieser Rückhalt ermöglicht es mir, innovative Ansätze zu entwickeln, Herausforderungen effizient zu lösen


In unserem gemeinsamen Forschungsprojekt werde ich tatkräftig von meiner Professorin, Dr. Hannah Jörg unterstützt, die seitens der Hochschule die Projektleitung übernommen hat. Darüber hinaus betreut sie gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Faber meine Promotion. Beide stehen mir stets für wissenschaftliche Diskussionen zur Seite und wichtige Sparringspartner meinem Weg zur Verwirklichung meines Traums – der Promotion. Bild li: Prof. Dr. Hannah Jörg im Gespräch mit Probanden einer Fahrdaten-Messkampagne

Ausgleich im Alltag: Zwischen Forschung und Freizeit

Trotz der intensiven und oft herausfordernden Forschungsarbeit ist es mir wichtig, einen gesunden Ausgleich im Alltag zu finden. Das Motorradfahren spielt dabei eine zentrale Rolle – nicht nur beruflich im Rahmen meiner Forschung, sondern auch privat als Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen. Wenn ich auf dem Motorrad sitze, kann ich abschalten, die Freiheit genießen und gleichzeitig mein Fahrgefühl weiterentwickeln. Es verbindet mich mit meiner Arbeit, aber es ist auch eine persönliche Leidenschaft, die mir Ruhe und Klarheit gibt.

Neben dem Motorradfahren habe ich noch eine weitere Leidenschaft: Tischtennis: Dieser schnelle, taktische Sport fordert mich körperlich und mental und ist ein perfekter Gegenpol zur oft statischen Schreibtischarbeit. Gerade nach langen Tagen voller Analysen und Simulationen bietet mir Tischtennis die Möglichkeit, mich aktiv zu erholen und neue Energie zu tanken. Es hilft mir, die Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu halten, und bringt mich immer wieder auf neue Gedanken. Dieser Ausgleich ist entscheidend, um in meiner Forschung motiviert und fokussiert zu bleiben.


Meine Vision? Sicherheit für Motorradfahrer durch eigenständige Verbesserung der Fahrkompetenz


Mein größtes Ziel ist es, mit meiner Forschung einen Beitrag für mehr Sicherheit beim Motorradfahren zu leisten. Meine Mitarbeit an der Weiterentwicklung des kurvX-Systems kann dazu beitragen, dass Motorradfahrer ihre Fahrkompetenzen eigenständig verbessern können – in einer Art „Selbststudium“ – und als Ergänzung zu klassischen Fahrsicherheitstrainings.

Am Ende meiner Forschungsarbeit soll ein hochentwickeltes, KI-basiertes Analysesystem entstehen, das in der Lage ist, Fahrverhalten unabhängig vom jeweiligen Motorrad oder Fahrer präzise zu analysieren: Motorradfahrer erhielten dann Rückmeldungen zu ihrem Fahrstil, potenziellen Fehler und Lösungsvorschlägen, wie sie sicherer und effizienter fahren können.

Wohin der Weg führt? Meine Zukunft steckt voller interessanter Möglichkeiten

Was die Zukunft bringt, weiß ich noch nicht genau, sie ist voller Möglichkeiten. Ich könnte in die Industrie wechseln, um an neuen Technologien zu arbeiten, oder ins Familienunternehmen zurückkehren und SCHÖN Patentrecherchen in die nächste Generation führen. Vielleicht bleibe ich in der Wissenschaft, um meine Forschung weiterzuentwickeln und mein Wissen an zukünftige Ingenieure weiterzugeben. Wohin mich mein Weg auch führt – ich bin bereit, mich den Herausforderungen zu stellen, die vor mir liegen, und die Möglichkeiten zu ergreifen, die sich bieten.

Für Studenten, die sich für meinen Weg interessieren, habe ich einen Rat

Für Studierende, die meinen Weg interessant finden, habe ich einen Ratschlag: Folgt eurer Leidenschaft und habt den Mut, Dinge zu hinterfragen. Technik und Wissenschaft bieten unendlich viele spannende Herausforderungen, die euch immer wieder über euch hinauswachsen lässt. Auch wenn der Weg nicht immer einfach oder geradlinig ist – haltet an eurer Neugierde fest. Ihr werdet feststellen, dass sich auch die schwierigsten Aufgaben mit Beharrlichkeit und einem starken Team im Rücken meistern lassen.

Prof. Dr. Christian Faber (li.), selbst passionierter Motorradfahrer betreut die Doktorarbeit von Alexander Schön.

Weiterführende Links:

Link zum Projekt: https://www.haw-landshut.de/forschung/forschungsbereiche/uebersicht-forschungsprojekte/forschungsprojekt/428-kimove

Link zu Hannah Jörg, Professorin für Systemtheorie und Kybernetik an der Hochschule Landshut: https://www.haw-landshut.de/kontakt/ansprechpersonen/detail/hannah-joerg

Link zu Dr. Christian Faber, Professor ET/WI an der Hochschule Landshut: https://www.haw-landshut.de/kontakt/ansprechpersonen/detail/christian-faber ]

Link zu x-log Elektronik GmbH, München: https://x-log.de/

Link zum Autor dieses Blog-Beitrags, Alexander Schön: https://de.linkedin.com/in/alexander-sch%C3%B6n-238161196

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