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HOW TO: Synchronisation einer 6-Zylinder-Maschine

HOW TO: Synchronisation einer 6-Zylinder-Maschine

Wolfi von “Wolfis Garage” synchronisiert regelmäßig eine Honda CBX 1000. Die Maschine hat einen 6-Zylinder-Motor. Wir wollten ihm dabei mal über die Schultern schauen und wissen, wie er vorgeht, was zu beachten ist und – vor allem aber, wie er synX zur Synchronisation einsetzt.

Was ist das Problem bei dieser Maschine, bzw. warum synchronisierst du sie?

Wenn der Vergaser gereinigt bzw. nach längerer Standzeit überholt wird, muss er unbedingt synchronisiert werden, da durch das Zerlegen des Vergasers die Klappen nicht mehr exakt da stehen, wo sie vorher standen. Aber auch nach längerer Standzeit, stark wechselnden Temperaturen oder viel gefahrenen Kilometern lohnt es sich, Motorpflege zu betreiben. Die folgenden Bilder (4 Takte) zeigen ganz gut, wie die Druckverlaufskurve aussehen sollte und kann – je nachdem, ob und was für ein Problem vorliegt.

Hier gibts doch sicher etwas zu beachten?

Wie gesagt, erstmal sollte der Vergaser peinlich genau gereinigt werden, damit der Motor keine Falschluft zieht (im Bereich der Ansaugstutzen). Dann sollte der Motor betriebswarm sein — allerdings darf er nicht überhitzen, da der CBX-Motor rein luftgekühlt ist. Und schließlich sollte die vom Hersteller empfohlene Drehzahl eingestellt werden. Das sind so die Basics, bevor ich mit der eigentlichen Arbeit starte.

Kleine Raffinesse: die Synchronschrauben sind schwer erreichbar

Man braucht Spezial-Einstellschlüssel, um an die Synchronschrauben zu kommen — und viel Geduld. Die Synchronschrauben sind nämlich bei dem 6-Zylinder-Motor fast unzugänglich. Der Schlüssel den ich verwende, ist so eine Art langes Rohr an dessen Ende eine 8er Nuss angelötet ist. Oben am Rohr ist ein T-förmiger Griff, damit man die Kontermutter fest zuziehen kann. Durch das Rohr stecke ich einen langen schmalen Schraubendreher, um damit die Einstellschraube zu drehen. Ist tricky und erfordert wie gesagt Geduld.

Wie gehst du dann beim Synchronisieren vor?

Zunächst orientiere ich mich an dem sogenannten “Master-Vergaser”. Die anderen Vergaser gilt es an ihn anzupassen. Und  während der Synchronissation muss außerdem die Leerlaufdrehzahl immer wieder nachjustiert werden. Das ist das wichtig zu wissen. synX der Synchrontester hat vier Messkanäle, trotzdem kann man damit sehr gut 6 Zylinder synchronieren. Die Lösung besteht darin, die 6 Zylinder in zwei Gruppen zu je 3 Zylinder aufzuteilen, die dann nacheinander synchronisiert werden. In aller Regel benötigt man dazu nur 3 Schritte.

Wie sollte das Ergebnis aussehen?

Man hört es. Der Motor sollte einen ruhig und gleichmäßig laufen. Wenn das so ist, weiß man schon, dass man auf einem sehr guten Weg der Synchronisation ist. Wenn ich nicht zufrieden bin mit dem Ergebnis, stecke ich auch mal den synX Synchrontester und Werkzeug in meine Tasche und fahre. Unterwegs höre ich darauf, ob sich das Motorgeräusch irgendwie verstärkt oder verändert. Dann halte ich an und justiere nach. Aber das ist selten notwendig. Einmal kam mein Kunde von einer langen Tour mit vielen Höhenmetern zurück und gleich bei mir vorbei: da hat sich eine Synchronisierung gelohnt.

Warum lohnt sich denn das (regelmäßige) Synchronisieren — ganz speziell jetzt bei diesem Modell?

Es ist unerläßlich bei diesem 6-Zylinder-Motor die Vergaser zu synchronsisieren, da sonst kein ruhiges Standgas erzielt werden kann. Letzten Endes ist es aber so, dass die Last auf alle 6 Zylindern gleich verteilt sein sollte. Das schont Material und Motor. Der Sound einer gut synchroniserten CBX 1000 ist schon echt beeindruckend – wie das Motorrad selbst!

Weshalb verwendest du synX?

synX ist eine geniale Möglichkeit, praxisgerecht zu synchronisieren, da die Geräte (ich habe inzwischen zwei) klein, leicht und handlich sind – und sehr exakt arbeiten. Wie gesagt, ich nehme synX auch mal mit auf Tour. Früher musste man die sperrigen Synchronuhren immer erstmal dämpfen, um überhaupt vernünftige Ergebnisse ablesen zu können, falls die Uhren untereinander überhaupt richtig gearbeitet haben.

Wer ist Wolfi?

“Generell dachte ich mir: glücklich ist der, der eine dicke Maschine fährt. Also machte ich eine Ausbildung als Zweiradmechaniker und arbeitete als Geselle in verschiedenen Betrieben, bevor ich mich dann 1997 selbstständig machte.”

Und heute?

“Heute weiß ich, dass das Glück noch etwas mehr braucht, als eine dicke Maschine …!”

Meine Freude an Oldtimer-Motorrädern und -Autos ist mit den Jahren gewachsen. Interessierte Besucher können in meinem Showroom meine kleine aber feine Oldtimersammlung bestaunen.

In meiner “Wolfis Garage” biete ich Werkstattdienstleistungen von Reparaturen über Umbauten bis zu Restauration – und  im Schnitt rund 40 coole Bikes an. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Wenn euch euer Weg also –geplant oder ungeplant– nach Seeshaupt am Starnberger See führen sollte, kommt gerne vorbei! Ihr könnt euch in Ruhe meine Fahrzeuge ansehen, Werkstatt-Fachsimpeleien führen oder einfach einen Kaffee in schöner Biker-Location genießen!

Schaut doch auch mal auf meiner Website vorbei: www.wolfis-garage.de

x-log | November 2020